09. September 2015

Podium in St. Ingbert

Sehr gute Erinnerungen habe ich an St. Ingbert, nicht nur wegen der abwechslungsreichen Strecke, sondern auch wegen den guten Ergebnissen, die ich dort einfahren konnte, beispielsweise das Erringen der Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften vor einigen Jahren.

Fotos 2-5: Horst Seidner

 

Meiner Meinung nach ist der Kurs im Saarländischen einer der Schönsten. Die Strecke führt über zahlreiche Singletrails mit flowigen Kurven. Die Anstiege sind nicht zu steil und mit meiner Shimano-Übersetzung - mit vorn 36 Zähnen und der am Heck gewohnten 11-40er Abstufung - leicht zu bewältigen. Nach dem Rennen sprach ich noch mit einem Biker, der gleich zu Beginn einen Platten hatte und aussichtslos abgeschlagen war. Er meinte: „Ich bin nicht gleich ausgestiegen und nach Hause gefahren, weil die Strecke derart Spaß macht!“ So hatte er den Plattfuß geflickt und die Trails gerockt.

 

Für mich sollte St. Ingbert ein weiterer Gradmesser im Hinblick auf die anstehenden Deutschen Meisterschaften in Furtwangen sein. In der Woche vor dem Rennen bin ich nochmals hohe Umfänge mit zusätzlichen intensiven Phasen gefahren. Auch direkt einen Tag vor dem Startschuss gestaltete sich mein Trainingsprogramm sehr intensiv.

 

Da war ich schon überrascht, wie gut es mir am Renntag ging. Schon beim Einfahren drehten die Beine sehr geschmeidig und ich spürte fast keine Müdigkeit. Und das war auch gut so, denn Matthias Pfrommer (Centurion-Vaudé) und der Vizeeuropameister Sascha Weber zogen von Anfang an derart am Horn, dass wir gleich nach den ersten Kilometern ein Führungstrio bildeten. Zeitweise hatten wir einen vierten Begleiter, der immer um den Anschluss kämpfte, aber nach 30 Kilometer komplett den Kontakt verlor. Grund war das hohe Tempo, vor allem in den Anstiegen. Und ich war da nicht ganz unbeteiligt ;-). Immer wenn es steiler wurde, wollte einer den anderen in der Gruppe auf den Zahn fühlen und sehen, was die Kontrahenten so draufhaben. Dieses Spielchen setzte sich fort bis zur alles entscheidenden Asphaltrampe, fünf Kilometer vor dem Ziel. Blöderweise hatte ich genau da eine schwächere Phase und musste die beiden anderen gewähren lassen. Ich habe mich auf dem Rad verbogen und gelitten, es war nichts zu machen. Mir fehlten läppische 10 Watt, um dranzubleiben. Aber genau diese Nuancen sind entscheidend. So bog ich als Drittplatzierter ins Stadion von St. Ingbert ein. Sieger war Sascha Weber.

 

Ich bin trotzdem sehr einverstanden mit meinem dritten Platz. Meine beiden direkten Gegner waren eine sehr gute Orientierung, was mein Leistungsvermögen anbetrifft. Das kleine Quäntchen, welches mir auf den letzten Metern noch fehlte, wird mir am kommenden Wochenende in Furtwangen zur Verfügung stehen. Denn dort werde ich maximal ausgeruht sein.

 

Schön war, dass ich am Abend visuell Rennanalyse betreiben konnte. Der Saarländische Rundfunk brachte einen mehrminütigen Beitrag in der "sportarena". Hier der link zur Mediathek, ab der 9. Minute: sportarena

 

Torsten

 

Meine Reifenwahl:

vorn: Schwalbe Racing Ralph 29x2.1 Snakeskin mit Doc Blue

hinten: Schwalbe Rocket Ron 29x2.1 Snakeskin mit Doc Blue