12. Mai 2015

Schmerzhafte Europameisterschaften in Singen

DNS - „Did not start“ - stand hinter meinem Namen auf der Ergebnisliste zu lesen. Viel lieber hätte ich an diesem Tag höllische Schmerzen in den Beinen gehabt.

Stattdessen hing kotzend mit dem Kopf über der Kloschüssel im Hotel und nicht keuchend über dem Lenker während des Rennens. In der Nacht zum EM-Rennen stellten sich bei mir starke Kopfschmerzen ein, die sich zu einer ausgewachsenen Migräne entwickelten. Schmerzmittel halfen nichts und ich wälzte mich stundenlang mit unerträglichen Kopfschmerzen, Sprachstörungen und Taubheitsgefühlen einer Körperhälfte im Bett herum. Erst am späten Nachmittag ließ die Pein etwas nach.

 

Was der Auslöser für solch eine Migräne-Attacke sein könnte, habe ich aufgehört nachzuforschen. Stress, Entspannung, zu wenig oder zu viel Schlaf, einzelne Lebensmittel, Wetterumschwünge. Die Liste kann endlos fortgeführt werden. Weder Ärzte noch ich kamen bisher auf eine eventuelle Ursache. Als mich ein Neurologe damals fragte, ob es Migräne-Fälle auch in der Familie gäbe, antwortete ich: „Beide Eltern!“ So war der Befund schnell klar - erblich bedingt.

 

In den letzten Monaten hatte ich kaum Attacken und die Häufigkeiten und Schmerzintensitäten waren die letzten Jahre sogar rückläufig. Dass mich der Scheiß direkt vor dem Rennen heimsuchte, ist sehr bitter, zumal die Europameisterschaften einen Saisonhöhepunkt für mich darstellen sollten. Ich muss ehrlich zugeben, nach der Moral muss ich nun schon ein wenig auf Suche gehen.

 

Aber, jetzt wird nicht zurückgeschaut. Ab sofort stellen sich Ergebnisse ein, den nötigen Druck im Huf habe ich :-).

 

Torsten