30. Juni 2015

Weltmeisterschaften in Italien

4700 Höhenmetern auf eine Strecke von nur 87 Kilometer verteilt, eine unglaubliche Zahl an Vertikalmetern. Und das ist noch nicht genug, die dünne Luft in den Dolomiten erschwerte das Vorankommen zusätzlich.

Bild 1: Sportograf

 

Aus den Erfahrungen der letzten Jahre wusste ich, dass mein Körper den Sauerstoffmangel sehr schlecht kompensieren kann. Aus diesem Grund hielt ich mich schon Wochen zuvor im Kaunertal zum Höhentraining auf. Auch die Alpentour-Trophy sollte mir helfen, die den Körper an den Sauerstoffmangel zu gewöhnen. Als wir Tage vor der WM in Gröden ankamen und ich mit meinen Teamkollegen Markus Bauer und Christopher Platt die Strecke inspizierten, fühlte ich mich recht wohl und vor allem sehr gut vorbereitet. Ich war bester Dinge für den Renntag.

 

Ich bin ja schon einige Meisterschaften gefahren, doch eine gewisse Nervosität streife ich nie ab. So wälzte ich mich die Nacht vor dem Start nur im Bett herum, wahrscheinlich hatte ich nur eine Stunde geschlafen.

 

Trotzdem war hier hellwach beim Start und ausgeruht. Als der Startschuss fiel und es gleich 800 Höhenmeter in den Himmel ging, merkte ich sofort, dass dieser Tag sehr leidensvoll werde würde. Ich verlor Position um Position. Ich versuchte, nicht nervös zu werden und dosiert zu fahren. Aber selbst das führte mich immer ans Limit. Ich bekam keine Luft, es war so, als ob man durch einen Socken atmen würde. Erst ab der Rennhälfte konnte ich wieder Boden gutmachen und schob mich bis zum Ende der WM an Position 57 wieder nach vorn.

 

Es gibt einen Typ Mensch der nicht so wirklich mit der dünnen Luft zurechtkommt. Es scheint so, dass genau ich so ein bin. Trotzdem halfen mir die Höhenlagerwochen, die WM passabel zu beenden. Im letzten Jahr hatte ich größere Probleme.

 

Torsten