30. März 2015

Zwei Wochen unterm Halbmond

Nach der Mallorca-Woche mit den KREIDLER-Händlern und den entspannten Touren auf dem E-MTB, waren nur zwei Tage Zeit, zu Hause die Sachen zu waschen und wieder die Koffer zu packen.

Ziel war die Türkei. Zwei Wochen hartes Biketraining mit abschließendem Rennen in Izmir. Erste Station meines Türkei-Trainingslagers war Side, direkt an der türkischen Riviera. Blöderweise reiste ich mit einer Erkältung an und musste in den ersten beiden Tagen den Ball sehr flach halten, was Umfänge und Intensität anbetraf. Dann drehten die Beine umso besser. Sieben Tage hatte ich noch, um mich systematisch in die Ermüdung zu treiben ;-).

 

Zwei Tage vor dem Rennen reiste ich ins 600 Kilometer entfernte Izmir. Diese Zeit musste ausreichen, um einigermaßen ausgeruht zu sein. In der Türkei sieht man die Organisation etwas entspannter. 24 Stunden vor dem ersten Startschuss ist noch nichts von einem Start-/Zielgelände zu sehen. Eine Voranmeldung ist ebenfalls nicht möglich, die Startnummer erhält der Athlet erst einen Tag vorm Rennen, dafür ist`s umsonst. Nicht selbstverständlich, wenn es um Weltranglisten geht. Mit knapp 80 Kontrahenten hatte ich es zu tun und die wenigsten kamen aus der Türkei. Russen, Griechen, Belgier, Schweizer, Ungarn, Dänen usw. fanden sich in Izmir ein. Konkurrenz, die ein sehr guter Gradmesser für meine derzeitige Leistungsfähigkeit war.

 

Die gewünschte Explosivität fehlte leider beim Start, anscheinend hing das Trainingslager noch zu sehr in den Knochen. So fand ich mich an Position 60 wieder. Erst in den Anstiegen konnte ich meinen Rhythmus fahren und überholte und überholte und überholte. Nach fünf Runden auf dem technisch fordernden Kurs endete meine Jagd auf Rang 13. Ein paar Weltranglistenpunkte konnte ich mir somit gutschreiben lassen. Sieht so aus, als ob sich das Wintertraining auszahlt. Die Defizite in den Abfahrten werde ich in den kommenden Wochen abstellen können, da waren die anderen noch schneller. Dafür konnte mir am Berg niemand folgen. Gewonnen hatte der Russe Ivan Smirnov.

 

Kaum wieder in Deutschland angekommen, bin ich wieder zum Nichtstun gezwungen. Wieder ne Erkältung. Ich bleibe trotzdem entspannt, in dem Wissen, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

 

Torsten